In dem Zeitraum vom 17. Mai bis zum Einsatzende am 12. Juli 2013 halfen dabei mehr als 16.000 Einsatzkräfte des THW aus 646 Ortsverbänden bei der Bewältigung der Flutfolgen. Rund 1.600.000 Einsatzstunden kamen dabei alleine bei den ehren- und hauptamtlichen THW-Kräften zusammen. Der zweitgrößte Einsatz in der Geschichte des THW.
Auch der THW-Ortsverband Lübeck war mit den ehrenamtlichen THW-Kräften des Technischen Zuges, der Fachgruppe Führung/Kommunikation und des Ortsverbandsstabes im Juni 2013 mehr als zwei Wochen rund um die Uhr in Lauenburg/Elbe und dem Leitungs- und Kommunikationsstab (LuK) der THW-Geschäftsstelle Lübeck im Einsatz.
Da versteht es sich von selbst, dass die Erfahrungen des Einsatzes aufgearbeitet werden müssen, um positive Aspekte wie auch Handlungsbedarf auf den verschiedenen Ebenen des Einsatzes zu erkennen und in Ausbildung und Einsatz einzubringen. Denn, wer nicht aus Fehlern lernt begeht einen Weiteren.
Vor diesem Hintergrund fand am 10. und 11. Januar an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Bad Neunahr-Ahrweiler eine Auswertungsveranstaltung der THW-Leitung mit ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften aus dem gesamten Bundesgebiet zu verschiedenen Themenschwerpunkten, beispielsweise Leitungs- und Kommunikationsstäbe, Bereitstellungsräume oder auch Öffentlichkeitsarbeit, statt.
Auch aus dem THW-Landesverband Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nahmen THW-Kräfte an den verschieden Workshops teil. Aus dem Ortsverband Lübeck nahm der Öffentlichkeitsbeauftragte Thorben Schultz, Mitglied im Media Team des Landesverbandes Küste, an dem Workshop Öffentlichkeitsarbeit im Einsatz teil.
Bereits nach dem Einsatz im Sommer vergangenen Jahres hatten die THW-Landesverbände Fragebögen an alle Führungs- und Funktionskräfte verschickt, um die noch frischen Einsatzerfahrungen zu erfassen und auszuwerten. In einem eintägigen Workshop des Landesverbandes in Stockelsdorf bei Lübeck waren die Erfahrungen der haupt-und ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Landesverbandes Küste dann erörtert und zusammengefasst worden.
In den zweitägigen Workshops an der AKNZ wurden nun diese Erfahrungen und Feststellungen in den verschiedenen am Einsatz beteiligten THW-Landesverbände erneut erörtert und aufgearbeitet. Die hieraus hervorgehenden Arbeitsergebnisse und Lösungsansätze werden in der THW-Leitung weiter ausgewertet.
In seiner Eröffnungsrede dankte Abteilungsleiter Volker Strotmann zunächst allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer des THW für Ihren Einsatz während der Flut und für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an der Einsatzauswertung.
Die hier gewonnenen Erkenntnisse bilden einen wesentlichen Baustein für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess des THW, wenn auch sicherlich nicht immer alle Ansätze zeitnah und vollständig umgesetzt werden könnten. Dies sei auch die Erfahrung aus dem Hochwassereinsatz 2002, aus dem aber wesentliche Erkenntnisse wie der Einsatz von qualifizierten THW-Fachberatern in den verschiedenen Einsatzstäben der Länder und Kommunen oder auch der Ausbau der Pumpkapazitäten bereits erfolgreich in die Fluteinsätze 2013 implementiert werden konnten.
Nicht nur eine hochqualifizierte Aus- und Fortbildung der bundesweit rund 80.000 ehren- und hauptamtlichen THW-Kräfte in den Ortsverbänden und Bundesschulen sondern auch ein kontinuierlicher Prüfungs- und Verbesserungsprozesse bilden den Grundstock für die qualifizierte Mitwirkung des THW als verlässlicher Partner im Bevölkerungsschutz.
Bei Großeinsätzen wie auch nach Übungen werden die positiven wie auch negativen Erfahrungen daher in sogenannten „Lessons learned“ zusammengefasst und der Ausstattungs- und Ausbildungsstandard in den verschiedenen bundes- und landesverbandsseitig eingerichteten Gremien und Facharbeitsgemeinschaften aufgearbeitet und fortentwickelt.