Lübeck,

Gemeinsame Ölwehrübung von LKN, THW und Feuerwehren

Die deutschen Küsten mit ihren großen Häfen gehören zu den am dichtesten befahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Um die möglichen negativen Folgen von Havarien für Umwelt, Natur aber auch die Hafenbetreiber möglichst zu vermeiden oder einzudämmen üben die zuständigen Umweltschutzbehörden regelmäßig gemeinsam mit Facheinheiten von THW und Feuerwehren die Ölschadensbekämpfung auf den unterschiedlichen Gewässern.

An diesem Sonnabend hatte der Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) des Landes Schleswig-Holstein in enger Zusammenarbeit auch mit dem Havariekommando in Cuxhafen sowie der Wasserbehörde der Hansestadt Lübeck die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehren aus Lübeck und Ostholstein zu einer Übung im Lübecker Burgtorhafen gerufen. Insgesamt nahmen an der Übung rund 143 Einsatzkräfte des THW aus den Ortsverbänden Lübeck, Kiel, Eutin und Neustadt/Holstein sowie der Feuerwehren aus Lübeck (Berufsfeuerwehr), Neustadt/Holstein und Heiligenhafen teil. Die Fachgruppe Führung/Kommunikation des THW-Ortsverbandes Flensburg unterstützte das LKN bei der Übungsleitung mit dem Einsatz von Kommunikations- und Führungskräften. 

Daneben nahmen an der Übung auch die Firma Feldmann und die Unterweser Reederei mit den Ölbekämpfungsschiffen „Stint“ und „Kiel“ teil. 

Lübecks Umwelt- und Innensenator, Bernd Möller, war der Einladung zur Übung ebenfalls gerne gefolgt und verschaffte sich vor Ort einen persönlichen Eindruck vom Ablauf der Übung und der guten Zusammenarbeit der Behörden und Hilfeleistungsorganisationen. 

Das Übungsszenario sah vor, dass aufgrund eines Betankungsunfalls mehrere tausend Liter Schweröl in die Trave gelangen und mit der Strömung in Richtung Teerhofinsel verdriften. Die Ausbreitung des angenommen Ölteppichs sollte durch das Ausbringen mehrerer hundert Meter Ölsperren an unterschiedlichen Hafenbecken und quer zur gesamten Trave verhindert werden und die ausgetretenen Schadstoffe durch Skimmer- und Pumpentechnik aufgenommen werden. 

Die THW-Fachgruppe Ölschaden aus Lübeck brachte eine Separationsanlage in Stellung mit Öl/Wassergemische vor Ort getrennt und in Auffangbehältern gelagert werden können. In ölabweisenden Spezialanzügen, wie sie auch im Realeinsatz genutzt würden, ein schweißtreibendes Unterfangen bei frühsommerlichem Wetter. 

An weiteren Übungsstationen im Hafengebietes und beiderseits der Erich-Warburg-Brücke brachten die Einsatzkräfte des THW aus Eutin und Berufsfeuerwehr Lübeck mit Unterstützung der Feuerwehren aus Neustadt und Heiligenhafen mit leistungsstarken Booten mehrere hundert Meter Ölsperre zu Wasser, um ein weiteres Verbreiten des Ölteppichs zu verhindern und auf der Wasseroberfläche treibendes Öl zu den Aufnahmestellen zu leiten. An den Kaianlagen beiderseits der Trave hatten die THW-Ortsverbände aus Lübeck, Kiel und Eutin bereits mit Skimmern und Pumpen aufgebaut und nahmen die Schadstoffe auf. 

Wenige hundert Meter Traveabwärts, beiderseits der Erich-Warburg-Brücke, kamen zudem die beiden Ölbekämpfungsschiffe „Stint“ und „Kiel“ zum Einsatz und simulierten die Aufnahme von Schweröl vom Wasser aus. Wie im Einsatzfalle auch hatte die Wasserschutzpolizei Lübeck das Fahrwasser beiderseits der angenommenen Havarie gesperrt und sorgte so für einen reibungslosen Übungsablauf. 

Einen weiteren Übungsschwerpunkt bildete die Einrichtung einer Personendekontaminations-Stelle durch den THW-Ortsverband Kiel. Hier wurden wurden die eingesetzten THW-Kräfte mit Schutzbekleidung ausgestattet und in die Übungsabschnitte verteilt. Im Realeinsatz dürfen alle Einsatzkräfte nur unter besonderem Schutz in die Einsatzgebiete und werden beim Verlassen der Einsatzstelle von geschulten Kräften des THW und der Löschzüge Gefahrgut der Feuerwehren gereinigt. Nur so kann ein Verschleppen von Öl oder anderen Schadstoffen in die Umwelt und eine Gesundheitsgefährdung der Helfer wirksam verhindert werden. 

Gegen Mittag waren nahezu alle Übungsaufgaben erfolgreich abgearbeitet und die Helfer sowie die angereisten Übungsbeobachter von LKN und Wasserbehörden, darunter auch zahlreiche Mitarbeiter der unteren Wasserbehörde der Hansestadt Lübeck, kamen zu einer Übungsnachbesprechung auf dem Hafengelände zusammen. 

Für die Verpflegung hatte wieder einmal der Betreuungszug des Deutschen Roten Kreuzes aus Lübeck gesorgt. Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich daher alle Übungsteilnehmer auf Rinder-Roulade, Rotkohl und selbstgemachte Stampfkartoffeln freuen.  

In einer abschließenden Besprechung der Führungskräfte aller beteiligten Organisationen zeigte sich dann auch Übungsleiter Heinrich Kaule (LKN) sehr zufrieden mit den Übungsergebnissen: „Es hat alles hervorragend geklappt“. Er betonte aber auch, dass nur durch regelmäßige Übungen und den richtigen Umgang mit den Erkenntnissen daraus eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall möglich ist.


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