In zwei Schichten rund um die Uhr übernahmen sie über mehrere Wochen Deichsicherungs- und Transportaufgaben, unterstützten Leitungs- und Koordinierungsstäbe und gewährleisteten zahlreiche weitere technische Aufgaben.
Im Rahmen eines Festaktes der Hansestadt Lübeck wurden diese 39 ehrenamtlichen Einsatzkräfte nun mit der Einsatzmedaille Fluthilfe
2013 für ihren unermüdlichen Einsatz geehrt. Überreicht wurde die Auszeichnung von der Abgeordneten im Deutschen Bundestag, Gabriele Hiller-Ohm, die diese Aufgabe für den leider kurzfristig erkrankten Innensenator Bernd Möller übernommen hatte.
Im Audienzsaal des historischen Lübecker Rathauses begrüßte der THW-Ortsbeauftragte für Lübeck, Rainer Mahn, die Helferinnen und Helfer nebst ihren Familienangehörigen sowie die zahlreich erschienenen Gäste befreundeter Blaulichtorganisationen und die Vertreter der Fraktionen der Lübecker Bürgerschaft. Sein besonderer Dank galt dabei Herrn Senator Bernd Möller, der den Festakt im Audienzsaal ermöglicht habe und der seinen persönlichen Dank für den Einsatz der THW-Kräfte gerne persönlich übermittelt hätte.
In seiner Eröffnungsrede dankte Rainer Mahn auch den Angehörigen und Arbeitgebern der THW-Kräfte, ohne deren Rückhalt und Unterstützung ein mehrwöchiger Einsatz dieses Umfanges kaum möglich gewesen wäre.
Ein Bildvortrag erinnerte an den mehrwöchigen Einsatz in Lauenburg und an anderen Orten entlang der Elbe und zeigte die Vielfalt der Hilfeleistungen, die die fast 1.000 THW-Kräfte aus dem gesamten Landesverband, unter ihnen auch die heute geehrten 39 Einsatzkräfte des OV Lübeck, in Tag- und Nachtschichten erbrachten. Feierlich begleitet und untermalt wurde der Festakt durch Timo Mergel (Ortsverband Ahrensburg), der am Klavier für ein klangvolles Rahmenprogramm sorgte.
Auch die Abgeordnete im Deutschen Bundestag, Gabrielle Hiller-Ohm, erinnerte in ihrem Grußwort an die Dimension der Flut von Bayern bis zur Elbemündung, die zum zweitgrößten Einsatz in der Geschichte des THW führte. Aber auch die vielen kleineren Einsätze, mit denen die ehrenamtlichen Spezialisten des THW im In- und Ausland helfen, dürften dabei nicht vergessen werden. Selbst während der aktuellen Fußballweltmeisterschaft seien die Lübecker THW-Kräfte Helfer in der Not und erinnerte damit an den Starkregeneinsatz während des Halbfinalspiels am vergangenen Montag: „Gäbe es das THW nicht, man müsste es erfinden.“
Auch wenn das ehrenamtliche Engagement des THW unbezahlbar sei, so müsse Politik für eine angemessene finanzielle Ausstattung sorgen, um in Ausbildung und Ausstattung auch für kommende Herausforderungen gerüstet zu sein: „Der nächste Einsatz kommt bestimmt.“ Die zehn Millionen Euro zusätzlich, die der Bundestag vor kurzem zusätzlich für den Etat des THW beschlossen habe, seien daher wichtig, um die Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten, sicherte sie auch ihre künftige Unterstützung für die Arbeit des THW zu.
Alexandra Dinges-Dierig, ebenfalls Abgeordnete im Deutschen Bundestag, die terminbedingt nicht an dem Festakt teilnehmen konnte, hatte ein Grußwort übermittelt, dass Lübecks Ortsbeauftragter gerne verlas. Auch sie würdigte die Arbeit des THW-Ortsverbandes Lübeck und freue sich mit den Helferinnen und Helfern über die verdiente Auszeichnung, mit der der Bund seinen besonderen Dank und seine Anerkennung für die Arbeit während der Flut ausdrücken möchte.
Einen kurzen Rückblick auf die vielfältige Arbeit des THW, allem voran der Einsatz zur Elbeflut, wagte auch der Landesbeauftragte für Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, Dierk Hansen, und stellte den gerade erschienenen THW-Jahresbericht 2013 vor, der auch die Größenordnung des Hochwassereinsatzes 2013 wiederspiegele. Alle 57 Ortsverbände des nördlichsten THW-Landesverbandes, unter ihnen auch der Ortsverband Lübeck, seien mit rund 1.000 Helferinnen und Helfern, schwerer Technik und besonderem Know-how zu Sicherung von Deichen und Dämmen im Einsatz gewesen. Auch in Zukunft sei eine gute finanzielle und materielle Ausstattung des THW daher wichtig, um auch für künftige Einsätze gut gerüstet zu sein.
Aus den Händen von Gabriele Hiller-Ohm und Dierk Hansen erhielten die während der Elbeflut eingesetzten Einsatzkräfte dann die Einsatzmedaille Elbeflut 2013 und die zugehörige Verleihungsurkunde des Bundesinnenministers Thomas de Maiziére, „als Dank und in Anerkennung für besonders aufopferungsvolle Hilfe bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung von Schäden anlässlich der Flutkatastrophe“, wie es in der Urkunde heißt.
Die Auszeichnung, eine runde und silberfarbene Medaille am schwarz-rot-goldenen Bande, zeigt eine stilisierte Flutwelle an halb versunkenen Häusern. Sie wird zukünftig bei offiziellen Anlässen als Bandschnalle am Dienstanzug der THW-Kräfte getragen.
Auf den Hintergrund des Einsatzes zur Elbeflut ging auch Andreas Mellmann, erster Vorsitzender der THW-Helfervereinigung Lübeck e.V., in einer kurzen Ansprache ein. Anerkennung für die Leistungen des Ehrenamtes seien wichtig, um auch zukünftig Menschen für die ehrenamtliche Arbeit des THW zu begeistern.
Ein besonderes Dankeschön und eine Anerkennung für die langjährige Unterstützung für die Belange und die Arbeit des THW hatten Lübecks Ortsbeauftragter Rainer Mahn und Landesbeauftragter Dierk Hansen dann zum Abschluss des Festaktes dann noch für Gabriele Hiller-Ohm in petto. Als stete Wegbegleiterin in Wort und Tat, beispielsweise auch bei der Beschaffung von Tagesdienstbekleidung für die Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes Lübeck, wurde sie mit der Ehrenplakette des THW ausgezeichnet.
Nach einem Gruppenbild mit allen geehrten Einsatzkräften auf der Treppe des historischen Rathauses bestand bei einem Sektempfang mit Marzipan und belegten Brötchen im Foyer noch Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein.
