Teileingestürzte Gebäude, Verletzte hinter versperrten Gängen. Dies waren nur einige der Szenarien, die sich Übungsleitung und Vorbereitungsteam für die mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Übung "Schietwetter 2013" auf dem Gelände des Ortsverbandes Bad Doberan ausgedacht hatten.
Geübt wurden auf dem weitläufigen Gelände ganz in der Nähe der Ostsee Rettungs- und Bergungsaufgaben aus dem breiten Einsatzspektrum der Technischen Züge. Regelmäßige und realistische Übungen sind die Grundlage für eine effektive Hilfe in Katastrophenfällen und schaffen zudem Gelegenheit das eigene Können und Wissen zu überprüfen und Ausbildungsbedarf zu erkennen.
In der Übung „Schietwetter 2013“ wurde ein Großschadensereignis simuliert, bei der im Zusammenhang mit einer Extremwetterlage im Bereich der Ortslagen Basdorf / Kägsdorf eintrat. Im Planspiel waren die Katastrophenschutzeinheiten des Kreises seit mehreren Tagen im Einsatz. Das THW erhielt daraus resultierend den Auftrag die Schadenslagen im Bereich Kägsdorf selbstständig zu bearbeiten und eingeschlossene Personen zu suchen und aus den Gebäuden zu retten.
Nach einer bereits erfolgten Erkundung wurden diverse Schadenstellen lokalisiert. Es wurden mehrere Personen vermisst. Hauptaufgabe der Übung war das Suchen, Retten und Bergen von vermissten Personen mit den Übungsschwerpunkten:
Erkundung der Schadensstellen
Eindringen in Gebäude und Erkunden der Kellergeschosse
Verletztenrettung
Versorgung und Rettung von Verletzten mit anschließendem Transport über unwegsames Gelände mittels einer Seilbahn sowie noch unbekannte Einzellagen
Das Planspiel sah vor, dass jeweils drei Technische Züge des THW, eine THW-Einsatzleitung (Zugtrupp) und eine Logistikzelle in jeweils drei Rennen zeitgleich im Einsatz warten. Zusätzlich wurde ein Meldekopf eingerichtet. Funk- und Führungsspezialisten der Fachgruppen Führung/Kommunikation aus den Ortsverbänden Rostock und Stralsund unterstützten die Übungsleitung bei der Durchführung der Übung.
Die hervorragende Versorgung erfolgte durch eine Betreuungsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Rostock und Neubrandenburg. Das Ö-Team des Landesverbandes übernahm die Dokumentation der Übung und die Medienbetreuung an den Übungsstationen. Bereits am Vorabend waren Schiedsrichter, Übungsleitung und Unterstützer daher bereits nach Kägsdorf gereist und begannen nach kurzer Nacht mit den letzen Übungsvorbereitungen.
Die realistische Darstellung der Verletzten an den Übungsstellen wurde dankenswerterweise ebenfalls vom DRK übernommen. Die zumeist jugendlichen Verletztendarsteller, darunter auch einige Kinder, wurden wirklichkeitsnah geschminkt und machten an den verschiedenen Übungsstationen mit Hilfeschreinen und Wehklagen auf sich und ihre unterschiedlichen Verletzungsmuster aufmerksam.
So mussten die THW-Kräfte nach dem vorsichtigen Eindringen in die Gebäude auch erkennen welche medizinische Erstversorgung geboten war und wo besondere Umsicht und Eile geboten war. Eine zusätzliche Herausforderung bei der Bewältigung der realistischen Übungsszenarien.
Auch für die Zugtrupps und Zugführer hatte sich die Übungsleitung etwas Besonderes einfallen lassen. Während der Übung wurden sie zur Einsatzleitung gerufen und mussten auf dem Weg dorthin ebenfalls bei einem nachgestellten Unfall Erste-Hilfe leisten. Eine Herausforderungen die alle Führungskräfte ebenfalls mit Bravour meisterten.
Die Technischen Züge kamen aus den Ortsverbänden der THW-Geschäftsführerbereiche Lübeck, Schwerin und Stralsund. Im Einzelnen: Ahrensburg, Bad Oldesloe, Lauenburg, Mölln, Ratzeburg, Lübeck, Schwerin, Wismar, Güstrow, Ludwigslust, Rostock, Wolgast, Demmin, Barth, Greifswald, Pasewalk und Bergen/Rügen.
Gemeinsam mit THW-Kräften des THW-Ortsverbandes Lauenburg/Elbe bildeten Einsatzkräfte aus dem Ortsverband Lübeck einen gemeinsamen Technischen Zug. So wurde ebenfalls realitätsnah das Führen mehrerer Bergungsgruppen aus unterschiedlichen Ortsverbänden unter einer gemeinsamen Einsatzleitung geübt.
Übungsvorbereitung
Ein knappes halbes Jahr hatte ein haupt- und ehrenamtliches Team unter Leitung des Sachbearbeiters Einsatz aus der THW-Geschäftsstelle Schwerin, darunter auch Andreas Mellmann aus dem Ortsverband Lübeck, an der Vorbereitung der Übung gearbeitet. Bei der Übungsserie Schietwetter werden typische Aufgaben aus den Einsatzbereichen der Technischen Züge und Bergungsgruppen beübt und so Erkenntnisse über den Ausbildungsstand erworben.
Das gemeinsame Team aus Lübeck und Laueburg startete aufgrund von Verzögerungen im Übungsablauf später als geplant. Routiniert und eingespielt konnten die Einsatzkräfte dann aber trotz einbrechender Dunkelheit und innerhalb der vorgegebenen Zeitfenster ihre Aufgaben bewältigen. Nach einem gemeinsamen Abendessen ging es dann nach einem kurzen Resümee der Schiedsrichter zurück nach Hause.
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