Auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei Brunsbüttel dämmen Einsatzkräfte unter der Leitung des Havariekommandos weiter die Ausbreitung des Öls ein. Die ganze Nacht hindurch haben die Mehrzweckschiffe NEUWERK und SCHARHÖRN sowie das Ölbekämp- fungsschiff KNECHTSAND Öl von der Wasseroberfläche aufgenommen. Der Bereich der Ölverschmutzung erstreckt sich von den Brunsbütteler Schleusen bis nördlich der Brunsbütteler Hochbrücke (Bundesstraße 5).
Am Ufer nehmen die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehr und des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein (LKN) bei Tagesanbruch die Arbeit wieder auf. Insgesamt waren bisher schon über 100 Frauen und Männer auf dem Wasser und am Ufer im Einsatz.
Aus einem Leck in einer Ölleitung, einem sogenannten Düker, am Nordufer des Nord- Ostsee-Kanals war Rohöl ausgetreten und größtenteils in das Wasser des Kanals ge- langt. Bereits am Freitag (16. Dezember) waren Ölspuren auf dem Wasser bemerkt worden. Am Mittwoch bat das LKN das Havariekommando um Übernahme der Gesamteinsatzleitung. Nachdem das Leck am Mittwochnachmittag lokalisiert werden konnte, wurde es abgedichtet und der Ölfluss stoppte. Zu dem Zeitpunkt waren aber schon bis zu 12 Kubikmeter Öl in den Kanal geflossen.
„Die Bekämpfung läuft derzeit sehr gut“, berichtet Dr. Robby Renner, der Leiter des Havariekommandos. Die NEUWERK, die SCHARHÖRN und die KNECHTSAND haben heute Nacht bereits viel Öl aufnehmen können. Sehr wichtig ist für uns auch der Einsatz der vielen Helferinnen und Helfer am Ufer, die unter anderem mit Ölsperren dafür sor- gen, dass sich der Schadstoff nicht noch weiter ausbreitet. Die Reinigung der Ufer wird natürlich noch länger dauern.“ Priorität sei derzeit, den Schifffahrtsweg wieder passierbar zu machen.
Weil die Verunreinigung auch die Kammern der Brunsbütteler Schleuse erreicht hat, veranlasste die zuständige Verkehrszentrale bereits am Mittwochmorgen eine Sperrung der Schleuse. Der Nord-Ostsee-Kanal ist damit nicht passierbar. Das Havariekommando rechnet damit, dass die Sperrung noch bis mindestens Freitagnachmittag (23. Dezember) dauern wird.
Das Havariekommando hat eine Luftraumsperrung am Ort des Ereignisses veranlasst, damit die Aufklärung mittels Drohnen und Sensorflugzeug nicht behindert wird. Bei Tagesanbruch ist ein weiterer Überflug durch das Sensorflugzeug DO228 geplant, um Daten zum Fortschritt der Ölbekämpfung zu erhalten.
Quelle: www.havariekommando.de