Damit in den oft schwierigen und langandauernden Einsatzsituationen die Führungs- und Einsatzkräfte ihre Arbeit machen können, kommen vielerorts Pressebetreuer oder sogar Medienteams zum Einsatz, um die Arbeiten zu dokumentieren, darüber zu berichten und die Medienanfragen zu bearbeiten.
In den beiden THW-Landesverbänden Bremen, Niedersachsen (HBNI) und Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (HHMVSH) kommen schon seit mehreren Jahren mobile Mediateams zum Einsatz, um die THW-Medienarbeit vor Ort zu unterstützen.
Bei der großen Bereitsstellungsraum500-Übung (BR500) in Bruchhausen-Vilsen (Niedersachsen) im vergangenen Jahren hatten die Teams der beiden nördlichsten THW-Landesverbände erstmals sehr erfolgreich zusammengearbeitet und neben der externen Presse- und Medienarbeit mit eigenen Internetauftritten und einer eigenen Campzeitung auch sehr erfolgreich die interne Öffentlichkeitsarbeit bedient.
Mit einem gemeinsamen Workshop zur Medienarbeit im Einsatz hatten beide Teams interessierte Öffentlichkeitsbeauftragte und Medienverantwortliche im Rahmen des BR500-Wochenendes vom 13. Bis zum 15. März an die THW-Bundesschule nach Hoya eingeladen, um gemeinsam die Bearbeitung der „Ö-Lage“ bei einer simulierten Großschadenslage zu üben.
Das Übungsszenario bildete dabei ein realer Gefahrgutunfall auf der Bundesautobahn 7 im vergangenen Jahr, bei dem ein LKW mit Gefahrgut mit zwei PKW kollidiert war und mehrere Personen zu Schaden kamen.
Nach einer kurzen Einweisung in die Stabsarbeit und die Hintergründe der THW-Medienarbeit im Einsatz mussten sich die Workshopteilnehmer am Sonnabend zu einem Team organisieren, Aufgaben verteilen und sich einen Überblick über das Einsatzgeschehen und die ersten Medienanfragen verschaffen.
Mit theoretische und praktische Ausführungen des einsatzerfahrenen Ausbilderteams aus den beiden Landesverbänden wurde die Übungslage immer wieder mit Hintergrundwissen zu Interviewtechniken und Bildgestaltung ergänzt. Zu den Ausbildern und Mitorganisatoren des Workshops gehörte auch der Öffentlichkeitsbeauftragte des OV Lübeck.
Um die Einsatzlage möglichst realistisch zu gestalten hatten die Mediateam-Ausbilder bereits zu Jahresbeginn bei einem Vorbereitungstreffen an der Bundesschule anhand des realen Einsatztagebuches mehrere Rollen entwickelt, die über zahlreiche Mitwirkende, auch aus dem Kreise der anderen Ausbildungsteilnehmer an der Bundesschule Hoya an diesem Wochenende, über den gesamten Tagesverlauf eingespielt wurden.
So mussten Telefon- und Liveinterviews gegeben werden, eigene Meldungen für Pressemitteilungen, Websites und Social Media geschrieben werden und immer wieder die Einsatzlage vor Ort ermittelt werden. Ebenso galt es eine Pressekonferenz vorzubereiten und Informationen untereinander zu koordinieren.
Bis in den späten Abend hinein mussten die Workshopteilnehmer sich so immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Dabei wurden die selbst zugeteilten Funktionen immer mal wieder getauscht, um die gesamte Bandbreite der Aufgaben in einem Medienteam kennen zu lernen. Interviewaufzeichnungen vor laufender Kamera ergänzten die Übungslage. Eine Herausforderung, die alle Übungsteilnehmer trotz des langen Übungstages gut meisterten.
Der Sonntagvormittag stand dann ganz im Zeichen der Übungsauswertung und –Nachbereitung. Die aufgezeichneten Interviews konnten gemeinsam ausgewertet werden und die Ausbilder gaben persönliche Tipps, um die Gestaltung der Medienarbeit im Einsatz und das eigene Auftreten weiter zu optimieren.
Auch die Ausbilder der beiden Landesverbands-Medienteams nahmen Anregungen und Kritik gerne entgegen, um zukünftige Workshops dieser Art noch realitätsnäher zu gestalten. Ein weiterer Workshop zur Medienarbeit im Einsatz ist für Oktober geplant.