Teaserbild
Putlos,

Sprengfortbildung der Fachgruppen Sprengen und Sprengberechtigten

Sprengen ist eine Einsatzoption des Technischen Hilfswerks. Diese Aufgabe erfordert von den THW-Einsatzkräften umfangreiche Fachkenntnisse und viel praktische Erfahrung. Zu den breiten Einsatzmöglichkeiten gehört neben allgemeinen Sprengarbeiten, Kultursprengungen, Eissprengungen u.a. auch das Sprengen von Bauwerken und Bauwerksteilen.

Mit Hilfe von Sprengladungen wurde der massive Stahlbetonbogen in drei Teile gesprengt. (Foto: W. Menge)

Zur Ausbildung trafen sich einige der Fachgruppen Sprengen der Landesverbände Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bremen, Niedersachsen am Sonnabend auf dem Truppenübungsplatz Putlos bei Oldenburg/Holstein. Mit dabei war auch der Lübecker Sprengberechtigte Wolfgang Menge mit einigen Sprenghelferanwärtern.

Nach der Einweisung und Sicherheitsbelehrung wurde mit den Arbeiten begonnen. Die einzelnen Gruppen hatten sich hauptsächlich im Bereich Stahl- und Holzsprengung diverse Aufgaben gestellt, die es zu lösen galt.

Die Lübecker Teilnehmer hatten mit Unterstützung eines Brückenbaukranes aus dem THW-Ortsverband Hamburg-Altona und der eigenen Räumgruppe, einen aus Stahlbeton bestehenden ca. 10t schweren Tunnelbogen mitgebracht. Es war das mit Abstand größte Objekt auf dem Sprengplatz.

Die Aufgabe bestand darin, den fünf Meter langen Tunnelbogen fachgerecht durch Sprengmaßnahmen in drei Stücke zu teilen, damit die Blöcke zukünftig auf dem Gelände des THW Ortsverbandes Lübeck für Übungszwecke weitergenutzt werden können. Die bohrtechnischen Vorarbeiten waren schon vorher erfolgt, so dass der Stahlbetonklotz nach dem Abladen mit der errechneten Sprengstoffmenge besetzt werden konnte. Um den Trümmerflug in Grenzen zu halten, wurde die Sprengstelle mit sogenannten Sprengmatten und Sandsäcken abgedeckt.

Bei einem gemeinsamen Rundgang über den Sprengplatz stellten die Teilnehmer ihre Objekte vor und erklärten die Vorgehensweise und das zu erwartende Ergebnis. Nach der Zündung und dem Wiederherstellen der Sicherheit wurden die Ergebnisse dann begutachtet. Wie vorhergesagt hielt nun nur noch die freigelegte Baustahlbewehrung das Tunnelteil der Lübecker zusammen. Die Bewehrung wurde vor Ort mit einem Motortrennschleifer durchgeschnitten und das nun dreiteilige Tunnelstück mit dem Kran auf den Tieflader gehoben, gesichert und zum Ortsverband Lübeck transportiert.

Leider spielte das Wetter den ganzen Tag lang nicht mit. Es war schon fast einsatzmäßig, denn dann stürmt, regnet und hagelt es auch meistens.Der trotzdem gelungene Übungstag ging gegen 19.00 Uhr nach einem gemeinsamen Essen, das der miteingebundene Verpflegungstrupp aus Preetz zubereitet hatte, zu Ende.

Sprengen im THW

Das Leistungsspektrum der Fachgruppe Sprengen (FGr Sp) reicht vom Schneefeldsprengen zur Beseitigung einer Lawinengefahr bis hin zum Deichsprengen, um bei extremen Hochwasserlagen das angestaute Wasser kontrolliert abfließen zu lassen. Weitere Optionen sind das Eissprengen oder Unterwasser-Sprengungen. Die Sprengexperten verfügen über das nötige „Know-how“, unterspülte und verbogene Schienenstränge schnell und präzise zu trennen oder einsturzgefährdete Gebäude oder Bauwerksteile kontrolliert niederzulegen.

Auch für die Feuerwehr ist die Fachgruppe Sprengen von Interesse: Durch gezielte Sprengungen lassen sich beispielsweise Waldbrände eindämmen. Die Fachgruppe ist außerdem in der Lage, bei Großbränden Rauchabzugsöffnungen zu sprengen oder Eindring- bzw. Löschöffnungen herzustellen.

Die Geräteausstattung dieser Fachgruppe ist darauf ausgelegt, kurzfristig Sprengungen verschiedenster Art durchzuführen. Sie umfasst ein spezielles Sortiment an Werkzeugen und Geräten zur Vorbereitung und Durchführung von Sprengungen sowie zur Sicherung von Personen und Sprengstellen. Darüber hinaus verfügt sie über Transportbehälter für Sprengstoffe und Zündmittel.

Für manuelle Arbeiten, zum Beispiel für das Bohren von Sprenglöchern, Stemmen von Fallschlitzen und Anbringen von Dämmmitteln, benötigt die Fachgruppe die Unterstützung von anderen THW-Einheiten. Mitunter werden auch Baumaschinen benötigt, um Fallbetten anzulegen und Sprengtrümmer zu beseitigen.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: