Lübeck, 23.11.2014, von S. Hansen

Rettungsübung des Malteser Hilfsdienstes beim THW

Damit im Einsatz möglichst alles reibungslos klappen kann, ist es wichtig, die Arbeitsweise und Arbeit der anderen Hilfeleistungsorganisationen gut zu kennen. So wurde eine gemeinsame Funkausbildung kurzerhand für eine Rettungsübung genutzt.

Am letzten Novembersonntag wurde eine Zusatzausbildung im Bereich TETRA Digitalfunk durch den Lübecker Ortsbeauftragten und Bereichsausbilder Sprechfunk Rainer Mahn für den Kurs Einsatzsanitäter (ES) des Malteser Hilfsdienstes (MHD) durchgeführt. Das neue Funksystem eröffnet viele neue Möglichkeiten, ist unterscheidet sich technisch jedoch erheblich vom bisher verwendeten Analogfunk. Je nach Einsatzlage können beide Technologien ihre jeweiligen Vorteile ausspielen. Trotzdem sind Abläufe und Handhabung recht ähnlich, so dass sich die Einsatzkräfte auf das Wichtige konzentrieren können – Menschen retten.

Die Funkausbildung wurde auch für den Informationsaustausch mit dem THW genutzt. Wolfgang Hinz vom Technischen Zug stellte den Mehrzweckkraftwagen der 2. Bergungsgruppe (B2B) und die damit verbundene Einsatzausstattung vor. Hier findet sich Alles, um Menschen aus schweren Trümmern zu befreien, schwere Lasten bis etwa 130 Tonnen anzuheben und Löcher in Beton und Stahl zu schneiden, ohne dahinterliegende Personen zu verletzen. In Lübeck ist darüber hinaus ein größeres 175 kVA-Stromaggregat stationiert, dass mit anderen Geräten zusammengeschaltet werden kann und unter Spannung zwischen sich und dem öffentlichem Stromnetz umschalten kann, daher wird es NetzErsatzAnlage (NEA) genannt und kann z.B. ein kleines Krankenhaus versorgen.

Um in großen Einsatzlagen einen Überblick zu behalten, ist eine durchdachte Führungsstruktur wichtig. Dafür ist die Fachgruppe Führungs- und Kommunikation (FK) zuständig, die je nach Einsatzgröße auf einen kleinen und einen großen Einsatzleitwagen zurückgreifen kann. Um über viele Tage mit mehreren Einsatzkräften arbeiten zu können, ist ein mobiles Büro mit Lagekarte als Anhänger dabei, in dem ein Führungsstab eingerichtet werden kann. Die Abläufe im Inneren und das ausgeklügelte Konzept dahinter erläuterte eine erfahrene Führungskraft in der seitlich geöffneten Führungsstelle.

Bei einer späteren kurzen Pause kam Hektik auf. Aus der normalen Ausbildung wurde ernst und die angehenden Einsatzsanitäter wurden mit einem Unfall mit drei Beteiligten konfrontiert. Zum Glück handeltes es sich dabei nur um eine Übung. Beim angeblichen Vorbereiten einer THW Ausbildung verunfallten drei THW Kameraden, zwei davon schwer. Der Leichtverletzte holte die Teilnehmer des Kurses zur Hilfe, die nun herausfinden mussten, wie viele Verletzte in der Trümmer-Übungsanlage des THW betroffen waren. Als Verletztendarsteller waren mehrere Mitglieder der THW-Jugend Lübeck eingebunden, die vorher von Alexander Gräper (MHD) entsprechend geschminkt wurden. In dieser Situation konnten die Sanitäter nun ihr erlerntes Wissen praktisch anwenden.

Es erwies sich als nicht einfache Aufgabe, einen Verletzten unter beengten Platzverhältnissen zu retten, aber schlussendlich konnten alle Darsteller gerettet werden.

Alle Teilnehmer zogen eine positive Bilanz und freuten sich über die kooperative und unkomplizierte Zusammenarbeit über die Grenzen der eigenen Organisation hinaus. Weitere gemeinsame Übungen werden geplant.

Text : S.Hansen

Bilder: S. Hansen / R. Mahn


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