Eine Herausforderung nicht nur für die Einsatzkräfte der eingesetzten Technischen Züge aus den Regionalbereichen Hamburg und Lübeck, die diese Einsätze koordinieren und nacheinander mit den Bordmitteln der Bergungsgruppen abarbeiten müssen.
Glücklicherweise handelte sich dabei lediglich um eine Übung, mit der der Ausbildungsstand der THW-Kräfte geprüft wurde. In regelmäßigen Abständen üben die ehrenamtlichen Rettungs- und Bergungsspezialisten des THW verschiedene Einsatzlagen, in denen Menschen unter schwierigen Rahmenbedingungen gesucht und gerettet oder Sachwerte mit schwerem Gerät geborgen werden müssen.
Daher standen auch bei dieser Übung verschiedene Übungsinhalte im Fokus der Schiedsrichter und Übungsbeobachter. Die Zugtrupps der anrückenden THW-Einheiten mussten die Lage erkunden und detaillierte Lagemeldung per Funk und schriftlich an die Übungsleitung melden. Ebenso mussten sie mit den gegebenen Ausstattungsmitteln der Bergungsgruppen die ihnen gestellten Aufgaben lösen.
Der entgleiste Zugwagon musste gesichert und angehoben werden bevor er über ein vor Ort zu konstruierendes bewegliches Holzsystem verschoben und sicher in das Gleisbett abgelassen werden konnte. Die Sicherheit der eingesetzten Kräfte in den unwegsamen Gelände musste trotz Zeitdruckes zu jederzeit gewährleistet werden.
Auch an der zweiten Einsatzstelle, an der es zunächst nur danach aussah, als müssten Hochwasserpumpen mit Hilfe einer mobilen Stromersatzanlage mit Energie versorgt werden. Eine Standardaufgabe des THW.
Allerdings hatte die Übungsleitung verschiedene Unwägbarkeiten und Herausforderungen eingeplant wie sie auch bei realen Einsätzen jederzeit auftreten können. Über Funk wurde eine weitere Übungslage eingespielt. Eine verletzte Person musste von einer schwer zugänglichen Beobachtungsplattform gerettet werden.
Die eigentlich zur Stromversorgung eingeteilte Bergungsgruppe musste daher von den Gruppenführer:innen aufgeteilt werden, um beide Einsatzaufträge abarbeiten zu können. Noch während sich die THW-Kräfte auf dem Weg zur verletzten Person befand, spielte die Übungsleitung per Fernbedienung eine weitere Übungskünstlichkeit ein. Dem Stromerzeuger wurde ein Isolationsfehler simuliert. Nun musst der Fehler durch den eingesetzten Maschinisten ermittelt und das defekte Material mit Bordmitteln ersetzt werden.
Knapp 120 Minuten hatten die eingesetzten Technischen Zügen, die bewusst aus THW-Kräften verschiedener THW-Ortsverbände zusammengesetzt waren, um die Übungslagen unter den Augen der Schiedsrichter abzuarbeiten.
Zum Abschluss der Übung konnten die Übungsleiter Daniel Nagel (Regionalstelle Lübeck) und Christian Tobies (THW-Ortsverband Lübeck) eine positive Bilanz ziehen.
„Alle Technischen Züge haben ihre Aufgaben sicher und zielstrebig abgearbeitet“, zeigte sich THW-Zugführer Christian Tobies zufrieden. „Die Auswertung der Übungsbeobachter wird in die Ausbildung der THW-Kräfte einfließen, damit alle THW-Kräfte auch weiterhin für die realen Einsatzlagen gerüstet sind.“, bestätigte auch Daniel Nagel.
Das Mediateam des Landesververbandes begleitete die Übung und betreute Medien und Übungsbeobachter.