Auch wenn die Fachgruppe Räumen üblicherweise Spengmaßnahmen nicht selbst durchführt, sondern hierfür speziell ausgebildeteSprengberechtigte des THW oder anderer Organisationen zum Einsatz kommen, so gehören Vor- und Nachbereitung von Sprengarbeiten zur Basisausbildung der Fachgruppe Räumen.
Organisiert wurde die Fortbildung von Mario Rehbock (Gruppenführer FGr Räumen im OV Lübeck). Wolfgang Menge (Sprengberechtigter im OV Lübeck und Aufsichtsperson Sprengen im Landesverband führte die Ausbildungsveranstaltung gewohnt sachlich und mit anschaulichen Bildern und Videos durch, so dass alle Teilnehmer des Ausbildungsdienstes einen guten Gesamteindruck der Möglichkeiten und Gefahren der Sprengtechnik bekamen.
Neben den Einsatzkräften der Fachgruppe Räumen des OV Lübeck nahmen auch andere Einsatzkräfte des OV Lübeck und der Nachbarräumgruppen aus Preetz und Barmstedt sowie der Fachgruppe Logistik aus Bad Oldesloe teil
Im Mittelpunkt der knapp drei Stunden langen Fortbildung standen:
- Anordnung von Sprenglöchern in Gebäuden oder Schornsteine
- Bohren von Sprenglöchern mit Bohrgerät der Räumgruppen und/oder Kernbohrgerät der 2.Bergung
- Sprengen von Kalksandstein und Ziegelmauerwerk kein Problem jedoch Sprengen von Stahlbeton bzw. armierten Beton sehr schwierig, da versteckter Stahl nicht kaputt geht
- Sprengen von Flusseis vor Brücken, Holz bzw. Baumwurzeln, Wassertanks zum Feuerlöschen, Deiche für Sollbruchstellen, Mauerdurchbrüche für Rettungswege, Unterwassersprengungen, Schneefeldsprengungen gegen Lawinen, verbogene Bahnschienen durchtrennen und einsturzgefährdete Gebäude oder Bauwerksteile kontrolliert niederlegen
- Aufgaben und Zusammensetzung der FGr Sprengen
- Zusammenarbeit von FGr Sprengen mit FGr Räumen und anderen THW-Einheiten
- verschiedene Sprengladungen (verdämmte, angelegte, geballte und gestreckte Ladung, Zeitzünder, Sprengschnur)
- Sicherheitsausstattung und Arbeitsschutz (Helm, Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz)
- Sprengvorbereitungen (Genehmigung, Ankündigung, Absperrung)
- Sicherheit beim Sprengen (300m Absperrradius, bei Stahlsprengung 1000m)
- Hornsignale 1x lang – Achtung sofort in Deckung gehen, 2x kurz – die Sprengung steht unmittelbar bevor, 3x kurz – das Sprengen ist beendet
- Gefahren beim Einsatz von Sprengstoffen und Pyrotechnik
- Spreng- und Planungsfehler
- Pyrotechnik zur Schadensdarstellung bei Übungen
- Silvesterprävention für Jugendgruppen der Feuerwehren und THW
Als Anschauungsmittel dienten Bilder, Videos, Bohrgerät der Räumgruppe und vorbereitete Spenglöcher in einem Stahlbetonelement.
Fachgruppe Sprengen (FGr Sp):
Moderne Sprengtechnik kann helfen, das Leben von Menschen und Tieren zu retten, Sachwerte zu erhalten und Gefahrenquellen zu beseitigen.
Das Leistungsspektrum der Fachgruppe Sprengen (FGr Sp) reicht vom Schneefeldsprengen zur Beseitigung einer Lawinengefahr bis hin zum Deichsprengen, um bei extremen Hochwasserlagen das angestaute Wasser kontrolliert abfließen zu lassen. Weitere Optionen sind das Eissprengen oder Unterwasser-Sprengungen. Die Sprengexperten verfügen über das nötige „Know-how“, unterspülte und verbogene Schienenstränge schnell und präzise zu trennen oder einsturzgefährdete Gebäude oder Bauwerksteile kontrolliert niederzulegen.
Auch für die Feuerwehr ist die Fachgruppe Sprengen von Interesse: Durch gezielte Sprengungen lassen sich beispielsweise Waldbrände eindämmen. Die Fachgruppe ist außerdem in der Lage, bei Großbränden Rauchabzugsöffnungen zu sprengen oder Eindring- bzw. Löschöffnungen herzustellen.
Die Geräteausstattung dieser Fachgruppe ist darauf ausgelegt, kurzfristig Sprengungen verschiedenster Art durchzuführen. Sie umfasst ein spezielles Sortiment an Werkzeugen und Geräten zur Vorbereitung und Durchführung von Sprengungen sowie zur Sicherung von Personen und Sprengstellen. Darüber hinaus verfügt sie über Transportbehälter für Sprengstoffe und Zündmittel.
Für manuelle Arbeiten, zum Beispiel für das Bohren von Sprenglöchern, Stemmen von Fallschlitzen und Anbringen von Dämmmitteln, benötigt die Fachgruppe die Unterstützung von anderen THW-Einheiten. Mitunter werden auch Baumaschinen benötigt, um Fallbetten anzulegen und Sprengtrümmer zu beseitigen.
Sie ist die einzige nichtmilitärische und nichtpolizeiliche Sprengkomponente in der Gefahrenabwehr.