Am Sonntagvormittag wurden auch Spezialisten der Fachgruppe Ölschaden des THW-Ortsverbandes Lübeck alarmiert. Sie führen den Einsatz der THW-Kräfte aus den Ortsverbänden Bad Doberan und Schwerin fort, die bereits seit Sonnabend im Einsatz waren.
Die THW-Fachgruppe Ölschaden
Die Fachgruppen Ölschaden Typ A und B unterstützen die Küstenländer bei der Bekämpfung von Schadstoffaustritten größeren Ausmaßes auf Gewässern und an der Küste. Die Fachgruppe Ölschaden Typ A verfügt über eine Zusatzausstattung des Havariekommandos Küste, z. B. schwimm- und watfähige Kettenfahrzeuge vom Typ Hägglund. Mit schwimmenden Barrieren kanalisieren die Fachleute dieser THW-Einheit die Verschmutzung, nehmen sie von der Wasseroberfläche auf und füllen die Schadstoffe in Spezialbehälter. Auch bei hohen Verschmutzungsgraden gelingt ihnen eine Reinigung des verschmutzten Wassers um es wieder in das Gewässer zurückführen zu können.
Es gibt drei Fachgruppen-Typen:
Die Fachgruppen Ölschaden Typ A und B unterstützen die Küstenländer im Rahmen einer Bund-Länder-Vereinbarung im Bereich der Deutschen Küste bei der Bekämpfung von Ölunfällen auf Gewässern und an den Küsten. Sie bekämpfen und beseitigen Ölschäden größeren Ausmaßes bundesweit und im Rahmen der technischen Hilfe auch im Ausland. Die Ölschadensbekämpfung erfolgt auf dem Wasser und auf dem Land durch Abskimmen von Öl auf Wasseroberflächen, Aufnehmen des Öls von Ufern und Stränden, Eindämmen und Kanalisieren durch Ölsperren, Umfüllen, Auffangen und Separation des Öl-Wassergemisches. Die Geräteausstattung beinhaltet je nach Typ spezielles Ölwehrgerät, zum Beispiel Ölseparationsanlagen in verschiedenen Größen, Geräte zur Aufnahme von Öl-Wasser-Gemischen, Ölsperren und anderes mehr.
Mehr Informationen zur Fachgruppe Ölschaden auch unter www.thw.de
Nachricht auf NDR.de (20.08.2012):
Entwarnung nach Ölunfall auf Schweriner See
Nach dem Öl-Unfall auf dem Schweriner See haben die Einsatzkräfte Entwarnung gegeben. Es sei alles unter Kontrolle, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Auch die Fahrgastschiffe der Weißen Flotte fahren wieder, nachdem die Schlossbucht für den Schiffsverkehr gesperrt worden war.
Fatale Verwechslung
Beim Betanken eines Fahrgastschiffes an dieser Anlegestelle beim Schweriner Schloss war am Sonnabend der Einfüllstutzen des Wassertanks mit dem für den Dieseltreibstoff verwechselt worden. Ein Großteil des Treibstoffes war so in den See gepumpt worden. Der Ölfilm hatte sich den Angaben zufolge auf etwa zwei Hektar ausgebreitet. Das entspricht ungefähr der Größe von vier kleinen Fußballfeldern. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Wasserschutzpolizei verhinderten von Sonnabendmittag an mit einer Sperre ein Ausbreiten des Ölfilms.
Rund 40 Einsatzkräfte waren auch in der Nacht und am Sonntag in Einsatz. Keine Gefahr für Mensch und Umwelt Der Mieter eines Hausboots klagte über Kopfschmerzen wegen des Dieselgeruchs, doch der Einsatzleiter der Schweriner Feuerwehr, Jens Krause, sagte, dass die Menschen vor Ort zu keinem Zeitpunkt gefährdet waren. Auch eine Gefahr für die Tier und Pflanzenwelt im und am Schweriner See hat er ausgeschlossen. Heute sollen Spezialisten untersuchen, ob die Schlossbucht wieder in Ordnung ist.