Lübeck,

„Hebt die Greif“ – THW unterstützt das Aufrichten eines gesunkenen Segelkutters

Zur Weihnachtszeit sind die historischen Schiffe im Lübecker Museumshafen mit ihrer Weihnachtsbeleuchtung an Masten und Wanten normalerweise immer ein besonders festlicher Anblick. Mitten zwischen den stolzen Museumsschiffen machte in diesem Jahr die „Greif“ jedoch einen wenig weihnachtlichen Eindruck. Der historische Kutter war in der Nacht auf den 20. Dezember in der Trave gesunken und lag seitdem auf Grund.

Die "Greif" schwimmt wieder (Foto: R. Mahn)

Nur die beiden hohen Masten schauten noch aus dem Trave-Wasser heraus. Um eine Verschmutzung der Trave und damit eine Schädigung der Umwelt zu verhindern, hatte die Feuerwehr Lübeck bereits kurz nach der Havarie eine Ölsperre um das Schiff gelegt.

In Abstimmung mit der zuständigen Wasserbehörde der Hansestadt Lübeck und der Wasserschutzpolizei hatten die Eigner der 15 Meter langen „Greif“ kurz vor Weihnachten das THW um Hilfe bei der Aufrichtung und Sicherung des Schiffes gebeten.

Nach einer Besprechung mit einem THW-Fachberater und dem Zugführer des Technischen Zuges stand schnell fest: Das THW unterstützt das Sichern und Heben des historischen Segelkutters. Um eine Umweltgefährdung durch austretende Betriebsstoffe und Schweröle zu verhindern, sollte die „Greif“ noch im Dezember aufgerichtet und wieder schwimmfähig gemacht werden, um sie dann anschließend in einer Lübecker Werft zu reparieren.

Bereits am frühen Montagmorgen machten sich daher ehrenamtliche Einsatzkräfte der ersten und zweiten Bergungsgruppe mit Gerätekraftwagen und Mehrzweckkraftwagen auf den Weg in den Lübecker Museumshafen. Nach einer Einsatzbesprechung mit den Schiffseignern, der Umweltbehörde der Hansestadt Lübeck, einem Taucher sowie Fachkräften eines Kranunternehmens begannen die THW-Kräfte um 09:00 Uhr mit den vorbereitenden Maßnahmen für die Sicherung des Havaristen.

Ein Taucher der Firma BoDiFun untersuchte zunächst im Auftrag der Schiffseignerin den Schiffsrumpf und bereitete die Sicherung und das Anheben der „Greif“ vor. Eine Bootsbesatzung des THW sicherte die Arbeit des Tauchers und nahm Trümmerteile und Schwimmkörper auf, die die Pumparbeiten behindert hätten.

Anschließend brachte der Taucher Zugmittel am Schiffsaufbau an. Mit der Seilwinde des THW-Gerätekraftwagens und einem mobilen Mehrzweckzug sicherten die THW-Kräfte im Anschluss den Havaristen und richteten ihn sorgsam und gleichmäßig auf dem eigenen Rumpf auf.

Der Schwerlastkran eines Lübecker Unternehmens konnte den 40 Tonnen schweren Kutter im nächsten Schritt anheben, um ein Leerpumpen der „Greif“ durch das THW zu ermöglichen. Mit vier Tauchpumpen und einer Pumpleistung von bis zu 1.500 Litern in der Minute pumpten die THW-Kräfte das Wasser aus dem Schiffsinneren. Bei Bedarf hätten bereitstehende Pumpen aus dem Nachbarortsverband Bad Oldesloe die Pumpenleistung weiter erhöhen können. In regelmäßigen Abständen wurden die Pumparbeiten unterbrochen um zu prüfen, wie schnell Wasser wieder in das Schiff lief.

Lübecks Innensenator Bernd Möller verschaffte sich an der Einsatzstelle selbst einen Eindruck von den Sicherungs- und Hebearbeiten und dankte den ehrenamtlichen Einsatzkräften des THW wie auch den anwesenden Firmen und Behördenvertretern für ihre schnelle und schlagkräftige Hilfe.

Bereits am Mittag zeigte sich der Erfolg der Arbeiten von THW, Taucher und Kranunternehmen. Zwar drang immer noch Wasser in das Schiff ein, es konnte jedoch mit Hilfe der bordeigenen Lenzpumpen problemlos außenbords gepumpt werden, so dass die eingesetzten THW-Pumpen zurückgebaut werden konnten. Gegen 14:00 Uhr konnten die THW-Kräfte ihren Einsatz schließlich beenden und in die Unterkunft zurückkehren.

In den kommenden Tagen soll die „Greif“ nun zur Begutachtung und Reparatur in eine naheliegende Werft geschleppt werden.

Medienberichte zu dem Einsatz

HL-Live.de

LN-Online

NDR.de


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