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Putlos,

Explosive Fortbildung - Belehrungssprengung auf dem Truppenübungsplatz Putlos

Der Einsatz moderner Sprengtechnik kann dabei helfen Menschenleben zu retten, Sachwerte zu bergen und Infrastruktureinrichtungen von Sperren wie umgestürzten Bäumen zu befreien. Damit der Umgang mit Sprengtechnik erfolgreich eingesetzt werden kann, bedarf es regelmäßiger Übungen. An diesem Wochenende fand auf dem Truppenübungsgelände in Putlos (Kreis Ostholstein) eine Belehrungssprengung für Sprengberechtigte und Sprenghelfer der Fachgruppen Sprengen des THW im nördlichsten THW-Landesverband statt. Aus dem Ortsverband Lübeck nahm ein Sprengberechtigter mit drei Helfern an der Veranstaltung teil.

Sprengspezialisten von THW, Zoll und Landeskriminalamt Hamburg führten an diesem Wochenende gemeinsam eine Belehrungssprengung durch. (Foto: Thorben Schultz)

Organisiert hatte diese Belehrungssprengung Andreas Buske, Sprengberechtigter des Ortsverbandes Hamburg-Altona. Aber nicht nur THW-Kräfte hatten an diesem Wochenende Gelegenheiten ihr Fachwissen zu erweitern. Auch Sprengspezialisten des Zoll und der Landeskriminalamtes Hamburg waren der Einladung zur gemeinsamen Übung gerne gefolgt und führten Vorhaben durch, mit der der Wirkungsgrad verschiedener Sprengvorrichtungen getestet werden konnte. Die so gewonnenen Erfahrungen fließen in die weiteren Ausbildungen der Sprengspezialisten ein. Ein Sanitätsteam der Johanniter Unfallhilfe aus Hamburg sorgte mit einem Rettungswagen für die medizinische Betreuung der Übungsteilnehmer.

Die THW-Sprengberechtigten hatten verschiedene Sprengszenarien erarbeitet, mit denen die Wirkungsweise unterschiedlicher Sprengstoffe und ihre Anbringung getestet werden konnte. So wurde beispielsweise das Anbringen von Trennladungen an Stahlseilen wie auch die Wirkung unterschiedlicher Ladungen auf Holzstämme geübt. Aber auch an Metallrohren und Stahlträgern konnten die THW-Kräfte ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Spezialisten von Zoll und Landeskriminalamt führten die Wirkungsweise unterschiedlicher Schwarzpulversprengsätze und das Öffnungssprengen an einem Fahrzeug vor. Welche Auswirkungen es haben kann wenn Feuerwerkskörper in einem Fahrzeug in Brand geraten belegte ein weiteres Sprengmanöver der Entschärfungsspezialisten des Landeskriminalamtes. Wie erwartet trug das Übungsobjekt erhebliche Schäden davon und brannte schließlich kontrolliert aus.

Da auch bei dieser Übung die Sicherheit der Teilnehmer im Vordergrund stand, wurden alle Sprengsätze aus einem Bunker in sicherer Entfernung gezündet und die Sprengung dokumentiert.

Als besonderes Highlight der Belehrungssprengung hatte der verantwortliche Sprengberechtigte Andreas Buske einen großen Tresor organisiert, dem die Fachkräfte mit unterschiedlichen Sprengansätzen zu Leibe rückten. Die Sprengung stellte auch unter Beweis, dass es entgegen vieler Fernsehkrimis keinesfalls so einfach ist, einen Tresor zu öffnen, ohne den Inhalt zu zerstören. Am Ende musste der Tresor der geballten Sprengkraft dann aber doch nachgeben.

Nach Abschluss der Übung blieb den Einsatzkräften nur noch das Räumen der Übungsstelle. Mit Hilfe eines LKW mit Ladekran wurden Übungsfahrzeug und Tresor sowie die sonstigen Überreste von den rund 40 Teilnehmern der Belehrungssprengung geborgen und der Übungsplatz an der Ostsee von den Trümmern beräumt.

Die Fachgruppe Sprengen:

Das Leistungsspektrum der Fachgruppe Sprengen (FGr Sp) reicht vom Schneefeldsprengen zur Beseitigung einer Lawinengefahr bis hin zum Deichsprengen, um bei extremen Hochwasserlagen das angestaute Wasser kontrolliert abfließen zu lassen. Weitere Optionen sind das Eissprengen oder Unterwasser-Sprengungen. Die Sprengexperten verfügen über das nötige „Know-how", unterspülte und verbogene Schienenstränge schnell und präzise zu trennen oder einsturzgefährdete Gebäude oder Bauwerksteile kontrolliert niederzulegen.

Auch für die Feuerwehr ist die Fachgruppe Sprengen von Interesse: Durch gezielte Sprengungen lassen sich beispielsweise Waldbrände eindämmen. Die Fachgruppe ist außerdem in der Lage, bei Großbränden Rauchabzugsöffnungen zu sprengen oder Eindring- bzw. Löschöffnungen herzustellen.

Weitere Bilder auf der Website des Landesverbandes


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