Allein von deutscher Seite wirkten neun Ortsverbände des Technischen Hilfswerkes (THW) mit ihren speziellen Fachgruppen für Ölschadensbekämpfung tatkräftig mit. Hinzu kamen fünf Feuerwehren sowie Einsatzkräfte der Deutschen Marine, der Bundespolizei und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Die Übungs- und Einsatzleitung übernahm das Havariekommando. Bereits am Montag begannen mit der Anreise der ersten Einsatzkräfte die Übungsvorbereitungen.
Hauptübungstag war der Mittwoch. Er stand ganz im Zeichen der Ölschadensbekämpfung im Bereich der "Hohe Düne" vor Warnemünde. Das Übungsszenario sah vor, dass ein Tanker in der Mecklenburger Bucht Öl verlor. Hauptziel der internationalen Übung war die Koordinierung und Kommunikation der verschiedenen Maßnahmen und eingesetzten Einheiten für eine schnelle und zielgerichtete Ölschadensbekämpfung.
Aufgabe der eingesetzten Einheiten des THW war die Unterstützung der Einsatzleitung Ort (ELO), die Bildung von Einsatzabschnittsleitungen, die Mitwirkung am Aufbau und Betrieb einer Ein- und Auskleidestelle (Dekontamination), das Pumpen und Separieren von Öl-Wasser-Gemischen, die Ölaufnahme mit verschiedenen Skimmer- und Pumpenanlagen vom Wasser aus sowie die Aufnahme von Öl und Öl-Sand-Gemischen. Die Fachgruppe Ölschaden aus Lübeck errichtete hierfür ihren Separationscontainer (Sepcon 160) und einem 50.000 ltr. fassenden Schnellmontagebehälter.
Hierfür hält das THW bundesweit mehrere speziell ausgestattete und ausgebildete Fachgruppen für Ölschadensbekämpfung vor. Sie können bei Bedarf durch andere THW-Fachgruppen ergänzt und verstärkt werden. Mit geländegängigen Spezialfahrzeugen und Booten können die Einsatzkräfte des THW auch in schwer zugänglichen Küsten- und Uferbereichen zum Einsatz kommen. Dabei kommt auch besonderes technisches Gerät des Havariekommandos zum Einsatz wie beispielsweise leistungsstarke Separationsanlagen, mit denen Öl-Wasser-Gemische noch am Einsatzort getrennt werden kann, so dass nur noch Öl und Schadstoffe abtransportiert werden müssen.
Neben den THW-Fachgruppen Ölschaden aus dem gesamten Norddeutschen Raum kamen weitere Einsatzkräfte und Fachgruppen des THW zum Einsatz, um führungs- und logistischen Aufgaben wahrzunehmen. Unter anderem übernahm das THW auch die Verpflegung der Einsatzkräfte während der Übung. Das Mediateam des Landesverbandes "Küste" dokumentierte die Übung.
Die nächste länderübergreifende Ölwehrübung ist für das kommende Jahr in Lettland geplant.