Möglich macht dies die Umstellung von Analogfunk auf Digitalfunk. Da in den vergangenen Jahren auch der digitale Rundfunkempfang eine immer stärkere Verbreitung erfahren hat und sich auch die Radiosendungen der Offenen Kanäle in ganz Deutschland einer immer stärkeren Beliebtheit erfreuen, soll nun im Rahmen eines Förderprogrammes des Bundes auch im ehrenamtlichen Bereich das Radio als Werbe- und Informationsmedium genutzt werden. Vorbild ist dabei auch der Online-Radiosender Radio112, der bereits seit einigen Jahren im Internet sehr erfolgreich aus der Welt der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes berichtet. Mit dem Modell Digitalfunk soll dieses Modell nun fortentwickelt werden.
Rainer Mahn, THW-Ortsbeauftragter für Lübeck und Wegbegleiter des Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Norddeutschland, hatte schon 2008 die Idee, nicht genutzte Frequenzbereiche auch für öffentlichen Rundfunk zu nutzen. "Glasklarer Empfang und große Reichweiten bei gleichzeitig geringen Kosten bieten die idealen Voraussetzungen, um mit wenig Aufwand viele Menschen zu erreichen und so zu informieren und zu unterhalten.“, so Mahn im Rahmen einer Pressekonferenz.
Den neuen Digitalfunksender „Heros Lübeck Radio“ versteht er dabei als Pilotprojekt. Zunächst in einem Kernprogramm von zwölf Stunden täglich werden haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW aus Ausbildung und Einsatz, aber auch über spezielle Projekte, beispielsweise aus der Flüchtlingshilfe in verschiedenen Camps der Vereinten Nationen, berichten.
Da inzwischen alle Einsatzfahrzeuge des THW mit Digitalfunk ausgestattet sind, ist auch die Berichterstattung aus dem Einsatz kein Problem mehr. Möglich ist dieses Projekt dank der Unterstützung durch das Bundesinnenministerium in Kooperation mit der Bundesanstalt für Digitalfunk und den Landesrundfunkanstalten. Der Versuch ist zunächst auf drei Jahre angelegt, soll aber bei guten Einschaltquoten verlängert werden.
„In den vergangenen Jahren haben wir während der Einsätze auf der Travemünder Woche bereits einen ersten länderübergreifenden Modellversuch zusammen mit der DRK-Wasserwacht durchführen können,“ so THW-Sprecher Thorben Schultz gegenüber Medienvertretern.
Um bei den Sendungen nicht zu technisch zu werden, sollen auch Musik und Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Mahn, der früher selbst einmal als Discjockey auf Hochzeiten und bei Großveranstaltungen aufgetreten ist, verspricht: „Ich habe noch reichlich Schallplatten und Tonbänder auf dem Dachboden und im Keller gelagert, mit denen wir für Jahre ein Programm gestalten können.“
Reichlich Erfahrungen konnte das Moderatorenteam des THW bereits in zahllosen Funkausbildungen im Analog- und auch im Digitalfunkbereich suchen. Interessierter Nachwuchs ist natürlich stets willkommen.
Eine Konkurrenz zu den etablierten Radioprogrammen ist dabei nicht geplant, betont THW-Sprecher Schultz: „Wir sehen uns als Spartenprogramm im Bereich Infotainment mit dem klaren Schwerpunkt auf technisch-humanitäre Hilfe und Bürgerliches Engagement im Ehrenamt. Geplant sind aber auch spezielle Thementage für junge Menschen und Bürger, die sich noch an die Anfangsstunden des THW erinnern können.“
Den Auftakt macht heute um 18:00 Uhr Lübecks stellvertretender Ortsbeauftragter Frank Burmester mit einem Themenspecial zu landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen sowie THW-Oldtimern wie Hanomag und Unimog. Damit sollen insbesondere auch Minderheiten, hier vor allem Menschen aus Niedersachsen, angesprochen und für eine ehrenamtliche Mitarbeit im THW begeistert werden. Gesendet wird live aus einem mobilen Studio in der Fahrzeughalle des Ortsverbandes Lübeck.
Zu empfangen ist das Programm heute ab 18:00 Uhr auf der TBZ-Gruppe BUND_UNI_Heros_Luebeck_Radio sowie im Frequenzbereich 390 MHz auf geeigneten Radiogeräten. Schaltet doch mal ein zu diesem frühlingshaften und frischen Programm.
