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Techau,

Alarmübung – Personenrettung nach Gebäudeexplosion

Während im großen Lehrsaal noch die Ortsbeauftragten des gesamten Geschäftsführerbereiches Lübeck tagten schrillten plötzlich die digitalen Meldeempfänger. Mit dem Stichwort „Einsatz Schneller Technischer Zug“ hatte die Einsatzleitstelle Alarm für die Bergungskräfte des gesamten Technischen Zuges des OV Lübeck ausgelöst. In einem Wohnhaus in der Gemeinde Techau (Kreis Ostholstein) hatte sich nach Mitteilung der Leitstelle eine Gasexplosion ereignet.

Wenn Türen und Zugänge versperrt sind stellen THW-Kräfte Wanddurchbrüche her, um zu den Verletzten zu gelangen (Foto: Th. Schultz)

Nach dem Ankoppeln des Anhängers mit dem Einsatzgerüstsystem sowie Holz zum Abstützen uns Aussteifen von Gebäudewänden und –decken machten sich die ersten Einsatzfahrzeuge auf den Weg zur Einsatzstelle. Erst bei der Ankunft in Techau konnten die mit der Ersterkundung beauftragten Einsatzkräfte erleichtert feststellen, dass es sich bei dem Alarm um eine realitätsnahe Alarmübung handelte.

Unter den fachkundigen Augen mehrerer Schiedsrichter des THW mussten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt mehrere Einsatzaufträge abarbeiten. So mussten Grundstück und Gelände erkundet und nach Verletzten gesucht werden.

Bereits der Erkundungstrupp wurde fündig und musste an einer Übungspuppe seine Erste-Hilfe-Kenntnisse unter Beweis stellen. Mit dem Schaffen von Wanddurchbrüchen und Zugängen in das durch Trümmer nur schwer zugängliche Gebäude ging es weiter.

Über eine kleinen Lichtschacht drang ein weiterer Erkundungstrupp in den Kellertrakt vor und begann nach dem Auffinden einer weiteren Übungspuppe sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen, bevor auch dieser „Verletzte“ mit Hilfe einer Schleifkorbtrage aus dem Gebäude gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden konnte.

Um eine weitere Erkundung des – zumindest in der Theorie – durch die Gasverpuffung beschädigten Gebäudes zu ermöglichen, wurden Teile der Kellerdecke und der Durchgänge mit Drehsteifen und Holzkonstruktionen abgestützt und ausgesteift.

Mit Hilfe des Kompressors und eines schweren Aufbruchhammers der Fachgruppe Räumen verschaffte sich dann ein Trupp von außen Zugang zum rückwärtigen Teil des Gebäude und suchte hier nach einer weiteren vermissten Person. Währenddessen hatte sich ein weiterer Bergungstrupp über eine Leiter Zugang zum Obergeschoss des Wohngebäudes verschafft. Auch hier musste mit Hilfe eines Aufbruchhammers sorgsam ein Zugang durch eine Mauer geschaffen werden. Nach einem vorsichtigen Erkundungsdurchbruch, schließlich hätte der Verletzte auch direkt hinter der Wand liegen können, wurde auch hier ein größerer Zugang unter sorgfältiger Beachtung der statischen Verhältnisse geschaffen, so dass ein Sanitäter des THW zum letzten noch Vermissten vordringen konnte. Nach der fachgerechten Erstversorgung wurde auch diese Übungspuppe mit Hilfe einer sogenannten „Schiefen Ebene“, einer Leiter-Gleitbahn auf der die Schleifkorbtrage vorsichtig abgeseilt werden konnte, aus dem Gebäude gerettet.

Gegen 17:15 meldete auch der letzte Trupp des Technischen Zuges „Gebäude geräumt und gesichert“ und die Übung konnte nach einer ersten Manöverkritik beendet werden. Sichtlich durchgefroren konnten sich die knapp 20 eingesetzten THW-Kräfte dann im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Techau bei einer heißen Suppe aufwärmen.

Den fleißigen Händen der Kameradinnen und Kameraden der FF Techau gilt an dieser Stelle für die freundliche und besonderes leckere Versorgung ein ganz besonderer Dank. Ein besonderer Dank gilt auch Michael Krämer, der das Gebäude dankenswerterweise der Feuerwehr Techau und dem THW für diese Übung zur Verfügung gestellt hatte.


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