Dierk Hansen verabschiedet die Helferinnen und Helfer kurz vor ihrer Abfahrt nach Rheinland-Pfalz am Gefahrenabwehrzentrum in Neumünster: "Um das Leid und die Not der Menschen in den betroffenen Gebieten zu lindern und unsere Kameradinnen und Kameraden, die bereits mehrere Tage unermüdlich geholfen haben, abzulösen und die Einsatzfähigkeit der Blaulichtfamilie weiterhin hoch zu halten, sind nun wir Nordlichter gefordert unseren Beitrag zu leisten. Gutes Gelingen und geben Sie aufeinander Acht."
Bereits am Sonntag (18. Juli) machten sich die ersten Ehrenamtlichen aus dem Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein auf den Weg ins Katastrophengebiet. Große Besonderheit heute: Das Ausrücken steht ganz unter dem Motto "Feuerwerk". Mit dieser Initiative haben die Feuerwehrverbände Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem THW-Landesverband eine Intensivierung der Zusammenarbeit ins Leben gerufen. Jetzt werden zwei Feuerwehrbereitschaften des Landes Schleswig-Holstein durch THW- Kräfte aus dem Norden verstärkt. Ihre Aufträge werden vielfältig sein. Bergen, orten, abstützen oder auch das Niederlegen von Bauwerken sind einige der vielen möglichen Szenarien. Zugführer Jesko Jachens aus dem Ortsverband Preetz freut sich über das gemeinsame Ausrücken mit der Feuerwehr: "Viele von uns kennen sich schon bereits aus gemeinsamen Übungen. Wir sind alle gespannt auf die Lage vor Ort und gedanklich schon bei den Arbeiten."
Von Seiten des THW wird der Konvoi aus einem mobilen Führungsstab und zwei Technischen Zügen bestehen. Diese werden durch spezialisierte Fachgruppen und Ausstattung ergänzt. Hier zeigen sich die Vorzüge der modularen Aufstellung der Einheiten des THW. Ihr Einsatz erfolgt in Anpassung an die Erfordernisse der Schadensbekämpfung. Da aufgrund der Lage vor Ort auf keinerlei Infrastruktur zurückgegriffen werden kann, werden ebenfalls zwei Logistik-Einheiten des THW-Landesverbandes in das Katastrophengebiet verlegt. Ihre Aufgabe, als vollwertige Werkstattkomponente, ist es vor Ort die Einsatzfähigkeit nach Defekten an Fahrzeug oder Material zu beheben und so einen reibungslosen Einsatz der Technik aller vor Ort aktiven Hilfsorganisationen zu gewährleisten. Daniel Nagel, Zugführer des Fachzugs Logistik aus Bad Oldesloe sieht das Abrücken gelassen: "Ich glaube die Lage vor Ort kann man erst greifen, wenn man sie mit eigenen Augen gesehen hat. Aber genau hierfür sind wir zum THW gegangen. Und wie wir hier so schön zu sagen pflegen "Leben in der Lage". Wir werden das Beste daraus machen."
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.