Am Sonnabendmittag alarmierte die Einsatzleitststelle der Feuerwehr daraufhin den Fachberaterdienst des THW-Ortsverbandes Lübeck. Die Baufachberaterin und der Zugführer des Technischen Zuges des OV Lübeck nahmen das Abbruchgebäude und die betroffenen Nachbargebäude in Augenschein.
Da erhebliche Gebäudebewegungen und Risse in den Wänden zu den Nachbargebäuden festgestellt wurden, wurde am Nachmittag der Technische Zug des Ortsverbandes Lübeck sowie der Nachbarortsverband Gadebusch mit dem Einsatz-Sicherungs-System (ESS) und dem Abstütz-System-Holz (ASH) zur Sicherung des Gebäudes alarmiert. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten war das Fachwissen und Material der THW-Spezialisten aus Gadebusch bei Gebäudeabstützungen an mehreren Einsatzstellen gefordert worden.
Mit Unterstützung der Drehleiter der Feuerwehr Lübeck wurde zur Absicherung der eingesetzten THW-Kräfte zunächst das Einsatz-Sicherung-System ESS in den Einsatz gebracht. Mit Hilfe von Lasertechnik und speziellen Markierungspunkten an der Gebäudestruktur lassen sich auch geringste Gebäudebewegungen feststellen. Über ein Warnsystem können dann die eingesetzten Kräfte sofort aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.
Mit dem speziell zur Gebäudesicherung konstruierten Abstütz-System-Holz ASH wurden dann in mehreren Schritten die Gebäudestabilität der angrenzenden Gebäude, darunter auch ein Imbiss und ein weiteres Wohngebäude, hergestellt.
Mit Hilfe von spezielle verstrebten und verbundenen Holzbalken wurde ein sogenanntes Sprengwerk, eine Holzkonstruktion zum Abfangen von Lasten, hergestellt, mit dem die Nachbargebäude gegeneinander ausgesteift und gestützt werden. Zum Schutz der eingesetzten THW-Kräfte aus den Ortsverbänden Gadebusch und Lübeck wurden die Befestigungsarbeiten im Wesentlichen durch THW-Spezialisten aus dem Korb der Drehleiter der Feuerwehr Lübeck durchgeführt.
Zentimetergenau hatten die THW-Kräfte dafür zahlreiche Holzbalken nach den Berechnungen von Statikern und THW-Fachkräften passgenau zugeschnitten und verstrebt. Die Holzbalken- und konstruktionen wurden mit dem Kran der Fachgruppe Ölschaden in das Gebäude hineingeschwenkt. Bis in die Nacht hinein waren die THW-Kräfte mit den Sicherungsarbeiten beschäftigt. Um 01:30 Uhr konnten die letzen der insgesamt 30 eingesetzten THW-Kräfte aus Gadebusch und Lübeck aus dem Einsatz entlassen werden.
Bilder: THW-Ortsverbände Gadebusch und Lübeck