Hoya, 14.03.2015, von Th. Schultz

THW-Mediateams aus ganz Norddeutschland trainieren für Großschadenslage

Ob Hochwassereinsätze wie zuletzt 2013 an der Elbe, Gebäudeexplosionen, Sturmlagen oder auch planbare Großveranstaltungen, mit dem Großeinsatz von Einheiten des THW, der Feuerwehren und anderer Hilfeleistungsorganisationen wächst immer auch das Interesse der Öffentlichkeit an der Berichterstattung und Zeitungen, TV- und Radiojournalisten wie auch Internetredakteure benötigen Informationen, Bilder und Originaltöne sowie Interviewpartner.

Aufgabe der Mediateams: Informationen prüfen, Texte schreiben, Bilder und Videos bearbeiten und Medienanfragen bedienen (Foto: Th. Schultz)

Damit in den oft schwierigen und langandauernden Einsatzsituationen die Führungs- und Einsatzkräfte ihre Arbeit machen können, kommen vielerorts Pressebetreuer oder sogar Medienteams zum Einsatz, um die Arbeiten zu dokumentieren, darüber zu berichten und die Medienanfragen zu bearbeiten.

In den beiden THW-Landesverbänden Bremen, Niedersachsen (HBNI) und Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (HHMVSH) kommen schon seit mehreren Jahren mobile Mediateams zum Einsatz, um die THW-Medienarbeit vor Ort zu unterstützen.

Bei der großen Bereitsstellungsraum500-Übung (BR500) in Bruchhausen-Vilsen (Niedersachsen) im vergangenen Jahren hatten die Teams der beiden nördlichsten THW-Landesverbände erstmals sehr erfolgreich zusammengearbeitet und neben der externen Presse- und Medienarbeit mit eigenen Internetauftritten und einer eigenen Campzeitung auch sehr erfolgreich die interne Öffentlichkeitsarbeit bedient.

Mit einem gemeinsamen Workshop zur Medienarbeit im Einsatz hatten beide Teams interessierte Öffentlichkeitsbeauftragte und Medienverantwortliche im Rahmen des BR500-Wochenendes vom 13. Bis zum 15. März an die THW-Bundesschule nach Hoya eingeladen, um gemeinsam die Bearbeitung der „Ö-Lage“ bei einer simulierten Großschadenslage zu üben.

Das Übungsszenario bildete dabei ein realer Gefahrgutunfall auf der Bundesautobahn 7 im vergangenen Jahr, bei dem ein LKW mit Gefahrgut mit zwei PKW kollidiert war und mehrere Personen zu Schaden kamen.

Nach einer kurzen Einweisung in die Stabsarbeit und die Hintergründe der THW-Medienarbeit im Einsatz mussten sich die Workshopteilnehmer am Sonnabend zu einem Team organisieren, Aufgaben verteilen und sich einen Überblick über das Einsatzgeschehen und die ersten Medienanfragen verschaffen.

Mit theoretische und praktische Ausführungen des einsatzerfahrenen Ausbilderteams aus den beiden Landesverbänden wurde die Übungslage immer wieder mit Hintergrundwissen zu Interviewtechniken und Bildgestaltung ergänzt. Zu den Ausbildern und Mitorganisatoren des Workshops gehörte auch der Öffentlichkeitsbeauftragte des OV Lübeck.

Um die Einsatzlage möglichst realistisch zu gestalten hatten die Mediateam-Ausbilder bereits zu Jahresbeginn bei einem Vorbereitungstreffen an der Bundesschule anhand des realen Einsatztagebuches mehrere Rollen entwickelt, die über zahlreiche Mitwirkende, auch aus dem Kreise der anderen Ausbildungsteilnehmer an der Bundesschule Hoya an diesem Wochenende, über den gesamten Tagesverlauf eingespielt wurden.

So mussten Telefon- und Liveinterviews gegeben werden, eigene Meldungen für Pressemitteilungen, Websites und Social Media geschrieben werden und immer wieder die Einsatzlage vor Ort ermittelt werden. Ebenso galt es eine Pressekonferenz vorzubereiten und Informationen untereinander zu koordinieren.

Bis in den späten Abend hinein mussten die Workshopteilnehmer sich so immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Dabei wurden die selbst zugeteilten Funktionen immer mal wieder getauscht, um die gesamte Bandbreite der Aufgaben in einem Medienteam kennen zu lernen. Interviewaufzeichnungen vor laufender Kamera ergänzten die Übungslage. Eine Herausforderung, die alle Übungsteilnehmer trotz des langen Übungstages gut meisterten.

Der Sonntagvormittag stand dann ganz im Zeichen der Übungsauswertung und –Nachbereitung. Die aufgezeichneten Interviews konnten gemeinsam ausgewertet werden und die Ausbilder gaben persönliche Tipps, um die Gestaltung der Medienarbeit im Einsatz und das eigene Auftreten weiter zu optimieren.

Auch die Ausbilder der beiden Landesverbands-Medienteams nahmen Anregungen und Kritik gerne entgegen, um zukünftige Workshops dieser Art noch realitätsnäher zu gestalten. Ein weiterer Workshop zur Medienarbeit im Einsatz ist für Oktober geplant.


  • Aufgabe der Mediateams: Informationen prüfen, Texte schreiben, Bilder und Videos bearbeiten und Medienanfragen bedienen (Foto: Th. Schultz)

  • Immer wieder müssen Einsatz- und Medienlage besprochen und abgeglichen werden (Foto: Th. Schultz)

  • Im Übungsverlauf wird auch immer wieder Wissen vermittelt (Foto:Th. Schultz)

  • Die Angaben zur Lage an der Einsatzstelle werden aktualisiert (Foto: Th. Schultz)

  • Wie gibt man ein Statement vor der Kamera ab und was ist dabei zu beachten. Auswertung am Sonntag (Foto: Th. Schultz)

  • Auch der Lübecker Öffentlichkeitsbeauftragte wirkte an der Übung mit. (Foto: Pierre Graser)

  • In Interviewanfragen müssten sich die Mediateam-Mitglieder den kritischen Fragen der Journalisten stellen (Foto: Pierre Graser)

  • Die Arbeit vor der Kamera ist nur eine der vielfältigen Arbeiten der Mediateam-Mitglieder (Foto: Pierre Graser)

  • Teilnehmer und Ausbilder des ersten Workshops zur Medienarbeit im Einsatz. (Foto: Th. Schultz)

Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.


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