Lübeck,

Ölwehrübung am Nordlandkai

Wie wichtig das gute Zusammenspiel von Hilfeleistungsorganisationen und Behörden ist hat nicht zuletzt die Öl-Havarie auf dem Nord-Ostsee-Kanal vor Weihnachten gezeigt. Bei einer großangelegten Ölwehrübung des Landesbetriebes in Lübeck an diesem Wochenende wurde nun erneut die Zusammenarbeit mehrerer Organisationen, Behörden und Fachfirmen zu Bekämpfung eines Ölschadens mit mehreren Übungsschwerpunkten geübt.

Bei einer groß angelegten Ölwehrübung trainierten THW-Einheiten gemeinsam mit Feuerwehr und LKN die Eindämmung einer Ölhavarie im Lübecker Hafen.

Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und Ölwehrtechnik hatten Spezialisten von Technischem Hilfswerk (THW), Feuerwehren und verschiedenen Behörden unter Leitung des Havariekommandos über mehrere Tage im Dezember erfolgreich einen großflächigen Ölfilm auf dem Nord-Ostsee-Kanal in der Nähe der Schleuse Brunsbüttel bekämpft und so schlimmere Folgen für Umwelt und Wirtschaft auf der meistbefahrenen Wasserstraße der Welt verhindert.

An diesem Sonnabendmorgen hatte daher der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) zu einer sogenannten Kombi-Übung nach Lübeck eingeladen, um die Zusammenarbeit der Ölwehreinheiten von THW und Feuerwehren mit den zuständigen Landesbehörden und Fachfirmen weiter auszubauen und zu beben. 

Am frühen Sonnabendvormittag trainierten im Bereich des Nordlandkais und des Vorwerker Hafens nahe der Lübecker Innenstadt Einsatzkräfte des THW aus den Ortsverbänden Lübeck, Kiel und Eutin gemeinsam mit Kräften der Feuerwehren aus Lübeck und Neustadt/Holstein in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma verschiedene Szenarien unter der Leitung des LKN.

Als Übungsszenario wurde eine Schiffskollision im Bereich der Hafenspitze des Nordlandkais eines aus dem Hafenbecken auslaufenden Binnenschiffs und einem auf der Trave seewärts laufenden Schleppverbandes. angenommen Hierbei bohrte sich ein Stahlponton in die Steuerbordseite des Binnenschiffs, was in der Folge zu einem Ölaustritt bisher unbekannten Volumens führte. Der daraus resultierende Ölteppich kontaminierte zunächst das Hafenbecken und trieb mit der Strömung der Trave und unter Windeinfluss weiter ab. Ziel der Übung war es daher, eine weitere Ausbreitung zu vermeiden und insbesondere das Naturschutzgebiet Schellbruch zu schützen. Neben dem schnellen Einsatz von Ölwehrtechnik mussten auch mobile Einrichtungen geschaffen werden, um die eingesetzten Kräfte vor Umweltgefahren zu schützen.

Zu Beginn der Übung mussten sich zunächst alle eintreffenden Einheiten von THW und Feuerwehren beim Meldekopf anmelden, der vom Zugtrupp des THW-Ortsverbandes Kiel gestellt wurde. Die Fachgruppe Ölschaden aus dem OV Lübeck nahm mit 13 Fachhelferinnen und Fachhelfern an der Übung teil. 

Während an der Hafenkante und auf der Trave das Ausbringen von Ölsperren sowie Aufnahme und transportfähige Lagerung von Öl-Wasser-Gemischen im Vordergrund standen, konzentrierte man sich auf dem Gelände einer nahe gelegenen Industriehalle auf den Aufbau und Betrieb einer Dekontaminationsschleuse für die eingesetzten Ölbekämpfungskräfte. 

Dafür wurde in einer Halle eigens eine Schleuse errichtet, in der die eingesetzten Kräfte Schutzbekleidung anlegten. Mit einem Shuttle wurden die Ölwehrkräfte dann direkt zu den Einsatzstellen gebracht. Nach Einsatzende musste die Schutzbekleidung dann in der Dekontaminationseinrichtung dann mit Hilfe weiterer Ölwehrspezialisten auch wieder ablegt werden. 

Da bei Havarien durch freigesetzte Ölmengen auch Gefahren für Haut und Atemwege der Ölwehrspezialisten ausgehen können, verlangt der Schutz der Ölwehrspezialisten am und auf dem Wasser ein besonderes Augenmerk in der Ölschadensbekämpfung.

Landesumweltminister Tobias Goldschmidt wie auch weitere Übungsbeobachter des LKN und der beteiligten Einsatzorganisationen zeigten sich hinsichtlich der guten Zusammenarbeit aller Hilfeleistungsorganisationen sehr zufrieden mit dem Übungsablauf. Eine noch folgende Auswertung der Übung wird die weitere Ausbildung wie auch in zwei in diesem Jahr noch geplante Kombi-Übungen einfließen. 

Nach einem gemeinsamen Mittagessen konnten am frühen Nachmittag alle beteiligten Organisationen wieder einrücken.

Einen ausführlichen Medienbericht zur Übung finden Sie auch auf HL-Live.de


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